Universität Hohenheim, Institut für Agrartechnik

Die Agrartechnik ist eine Schlüsseltechnologie, um Lebens- und Futtermittel sowie biogene Materialien und Chemikalien bereitzustellen. Damit wird sie integraler Bestandteil und notwendiges Mittel zur Umsetzung der Bioökonomie. Eine effiziente (Energie, Wasser etc.) und nachhaltige (u.a. Bodenschonende) Produktion von Biomasse ermöglicht erst eine nachhaltige Bioökonomie, auch mit modernen Mitteln der Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Das Prinzip der Anpassung von Natur an Technik wird abgelöst durch ein Bestreben die Biologie der landwirtschaftlichen Prozesse in den Mittelpunkt der gesamten Bioökonomie zu stellen, um dann angepasst die entsprechende Technik zu erforschen und entwickeln. Die Technik wird der Natur angepasst. Zu dem Konzept gehören auch Bioraffinerien, die das Prinzip der zirkulären Bioökonomie, den Ersatz fossiler Ressourcen technisch umsetzen.

Dezentrale Bioraffinerien produzieren aus Biomasse, i.R. Koppelprodukte der Nahrungsmittelerzeugung, verschiedene Produkte wie Hochleistungskohlenstoffe für Stromspeicher und Basischemikalien für neue rezyklierbare Kunststoffe. Die Nährstoffe kommen z.B. als Langzeit- und Mineraldünger Struvit wieder auf das Feld, der Kreislauf wird regional geschlossen. Der Kohlenstoff wird in den Produkten gespeichert und so viele Jahre dem Kreislauf entzogen. Wenn sich dann am Lebensende der Produkte der Kreislauf schließt, wird nur so viel CO2 gebildet, wie die Pflanzen aufgenommen haben. Die benötige 'Energie stammt auch aus den Pflanzen, d.h. die Bioraffinerien sind autark und nutzen grüne Energie. Wir im Institut für Agrartechnik entwickeln und verbessern Technologien, damit Bioökonomie unsere Zukunft werden kann.