Mit der BionicHydrogenBattery zeigt Festo, wie sich biologische Prinzipien und industrielle Automatisierung verbinden lassen
Mit der „BionicHydrogenBattery“ entwickelt Festo eine neuartige Lösung zur sicheren und energieeffizienten Speicherung von Wasserstoff. Statt auf Drucktanks oder tiefkalte Verflüssigung zu setzen, nutzt das System ein biologisches Verfahren. Das Bakterium Thermoanaerobacter kivui wandelt Wasserstoff und CO2 in Ameisensäure um, eine chemische Verbindung, die sich deutlich einfacher lagern und transportieren lässt. Die Umwandlung erfolgt unter milden Bedingungen (ca. 65 ºC, 1,5 bar) und kann dank Festo-Automatisierungstechnik vollständig kontrolliert und skaliert werden. Dabei werden die Bakterien wie Katalysatoren genutzt, das heißt sie bleiben erhalten und ermöglichen einen kontinuierlichen Betrieb. Das Verfahren ist besonders sicher, da die Mikroorganismen eine sauerstofffreie Umgebung benötigen und sofort absterben, falls das System undicht wird. Gleichzeitig wird Wasserstoff nur in geringen Mengen geführt, was das Risiko weiter senkt. Die gespeicherte Energie lässt sich bei Bedarf rückgewinnen, indem die Bakterien die Ameisensäure wieder in Wasserstoff und CO2 umsetzten. Der Wasserstoff kann anschließend in einer Brennstoffzelle zur Stromerzeugung genutzt werden.
Grundlegend erforscht wurde diese Eigenschaft vom Team um Prof. Dr. Volker Müller, Leiter der Abteilung "Molekulare Mikrobiologie und Bioenergetik" an der Goethe-Universität Frankfurt, mit dem Festo in dem Projekt eng zusammenarbeitet.